Alternative Behandlung bei Depression

Alternative Behandlungsmethoden bei Depression

In diesem Artikel umreiße ich das Thema Depression und stelle einige alternative Behandlungsmethoden vor.
Dieser Artikel dient rein informativen Zwecken und ersetzt keine medizinische Konsultation.

Allgemeines zur Depression

Depression ist eine häufige Erkrankung. Die Wahrscheinlichkeit irgendwann im Leben an einer Depression zu erkranken liegt bei Frauen bei ca. 20% und bei Männern bei 10%. Das heißt, dass ca. jede 5te Frau und jeder 10te Mann einmal im Leben eine klinisch manifeste Depression erlebt. Diese unterscheidet sich von einer depressiven Verstimmung anhand der Dauer und der Schwere der Symptomatik.
Es konsultieren nur ca. 50% von den Betroffenen einen Arzt und von diesen werden wiederum nur ca. 50% richtig als Depression diagnostiziert.

Symptome

Bei der Diagnose einer Depression wird in der Medizin zwischen Hauptsymptomen und Nebensymptomen unterschieden.
Die Hauptsymptome sind gedrückte Stimmungslage, Interessen-/Freudlosigkeit und Energielosigkeit.
Zu den Nebensymptomen zählen Konzentrationsschwierigkeiten, verminderter Selbstwert, Schuldgefühle, Hemmungen, Unruhe, Selbstbeschädigung, Schlafstörungen und Appetitminderung.

Näheres auch unter Depression

Standardtherapien

Die Standardtherapien sind Antidepressiva, insbesondere SSRIs (selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer) wie zB Cipralex, Citalopram, Fluoxetin oder Seropram, und/oder Psychotherapie.

Alternative Therapien

Alternative Therapien sind entweder als Ergänzung zu der Standardtherapien oder auch – vor allem bei leichtgradigen Depressionen – als alleinige Therapieoptionen zu sehen.
Hier habe ich einige nachgewiesene wirksame Optionen zusammengestellt.

Vitamin D
Vitamin D Mangel (<30ng/ml) ist signifikant mit Depression und psychischen Wohlbefinden assoziiert. Eine Substitution bei einem vorhandenen Mangel kann die Depression mindern und wirkt auch präventiv. .
Insbesondere bei saisonalen Depressionen, bei denen es immer im Winter zu einer Depression kommt, ist dies eine wirksame Strategie. Zusätzlich wird einem Knochenabbau entgegengewirkt, weshalb es oft auch rein aus orthopädischer Sicht sinnvoll ist, Vitamin D einzunehmen.
Vitamin D wird zumeist in Tropfenform unter dem Handelsnamen Oleovit© verabreicht. Die genaue Dosierung wird anhand des aktuellen Blutspiegels bestimmt.

5 HTP (5-Hydroxytryptophan)
In der Nahrung wird die Aminosäure L-Tryptophan aufgenommen, aus der im Körper 5-HTP gebildet wird und daraus entsteht schlussendlich der Transmitter Serotonin. Serotonin ist im Gehirn für unser Wohlbefinden verantwortlich und auch der Ansatzpunkt der meisten gängigen Antidepressiva.
Wenn als Nahrungsergänzung 5-HTP aufgenommen wird, liegt mehr Serotoninvorläufersubstanz im Körper vor. Mehrere Studien zeigen eine vergleichbare Wirkung von 5-HTP und Antidepressiva. Die Dosierung die hierfür von 5-HTP in den Studien eingenommen wurden, waren zumeist zwischen 150 und 300mg. Zusätzlich gab es auch sehr positive Effekte bei Fibromyalgie und bei Schlafstörungen.
Häufigste Nebenwirkungen sind Übelkeit, Durchfall und Gewichtsabnahme. Gerade die letzte „Nebenwirkung“ ist oft auch ein sehr erwünschter Nebeneffekt.

Johanniskraut
Johanniskraut ist ein altbewährtes pflanzliches Heilmittel. Die Studienlage ist nicht ganz eindeutig, jedoch ist ein Versuch mit Johanniskraut gerade bei leichten Depressionen lohnenswert.
Allerdings ist Vorsicht geboten, da Johanniskraut in der Leber zu verstärkter Bildung von einem Enzym (Cyp3A4) führt, durch welches verschiedene Medikamente abgebaut werden. Es kann dadurch zu einer verminderten Wirksamkeit der Verhütungspille kommen. Interaktionen mit anderen Medikamenten sind auch möglich und es sollte deshalb eine Therapie mit Johanniskraut immer mit einem Arzt abgesprochen werden.
Andererseits kann Johanniskraut auch zu einer verstärkten Wirkung von Antidepressiva – den SSRIs – führen, welche bis zu einem Serotoninsyndrom (einem exzessiven Überangebot an Serotonin) gehen kann.
Eine weitere zu beachtende Eigenschaft von Johanniskraut ist das Auftreten einer deutlichen Lichtempfindlichkeit. Um Hautausschläge zu vermeiden, sollte unter einer Therapie mit Johanniskraut Sonnenbaden vermieden werden.

Sexualhormone
Eine Störung des Sexualhormonsystems kann zu einer Depression führen. Bei Männern ist dies häufig der Fall bei Testosteronmangel. Siehe Artikel zu Testosteronmangel.
Bei Frauen kann es insbesondere nach der Menopause zu einem verstärkten Auftreten von Depressionen kommen. Hierbei ist eine Abklärung beim Gynäkologen empfehlenswert.

Mangelzustände
Nachgewiesenermaßen kann ein Folsäure oder Vitamin B12 Mangel zu einer Depression führen.
Folsäure konnte in einigen Studien auch die Wirksamkeit von Antidepressiva signifikant verbessern.
Eine Blutuntersuchung schafft Klarheit und die Therapie kann durch individuelle Veränderung im Ernährungsverhalten oder durch Nahrungsergänzung erfolgen.
Weitere Nährstoffe, die bei Depressionen relevant sein können, sind zum Beispiel Zink, Magnesium Omega 3 Fettsäuren und manche Aminosäuren.
Generell ist bei einer Depression eine Ernährung mit viel Fisch, Gemüse, Obst und hochwertigen Fleisch empfehlenswert. „Junk Food“ und Zucker sollte vermieden werden.

Sport
Meiner Erfahrung nach profitieren insbesondere die Personen von Sport, die bereits eine positive Einstellung dem Sport gegenüber haben und sich unmittelbar danach besser fühlen.
Sport führt auf biologischer Ebene zu einem Abbau von Stresshormonen und zur Ausschüttung von BDNF (brain derived neurotropic factor), welches Nervenzellen im Gehirn repariert. Dies schützt auch vor einer Alzheimer Erkrankung, sowie anderen Demenzformen.
Auf psychologischer Ebene kommt es zu einer Stärkung des Selbstbewusstseins und über die verbesserte körperliche Fitness, sowie durch Gewichtsabnahme und einem athletischeren Körper, zu einer antidepressiven Wirkung.
Vorsicht ist jedoch bei zu exzessiven Sport geboten. Ein zu hohes Level an Anstrengung führt auch zu einer Stressreaktion im Körper und kann eine Erschöpfung im Rahmen einer Depression verstärken. Je nach Ausgangslage der Fitness ist ein leichtes bis moderates Training empfehlenswert. Dies wäre zum Beispiel bei einem nicht sportlichen Menschen 3 mal die Woche für 30 Minuten schnell gehen und / oder 2 mal die Woche leichtes Krafttraining für 45 Minuten.
Was passiert, wenn Sport zu viel wird, können Sie im Artikel Sportsucht nachlesen.

Meditation und Entspannung
Meditation hilft insbesondere bei stressbedingten Depressionen. Da in unsere Gesellschaft Stress fast immer mitverantwortlich für das Entstehen einer Depression ist, trifft dies wohl auf die meisten Betroffenen zu.
Insbesondere für mindfulnessbased orientierte Richtungen gibt es deutliche medizinische Evidenz. Mindfulness bedeutet, den Fokus der Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment zu legen. Das heißt, gedanklich nicht immer mit etwas beschäftigt zu sein was in der Zukunft oder der Vergangenheit liegt, sondern ganz im gegenwärtigen Moment da zu sein. So können Ängste oder Grübeleien erfolgreich angegangen werden und der Depression entgegengewirkt werden.
Alternativ sind auch andere Meditationstechniken oder Yoga effektive Methoden.

Sind Sie an einer Abklärung oder Behandlung einer Depression interessiert können Sie sich hier …..